Bettag 2022: Frieden – Fundament gelingenden Zusammenlebens

09.09.2022

Der Krieg in der Ukraine macht bewusst, wie brüchig Frieden ist. Kirchen und Kanton Luzern stellen ihre Aktion zum Bettag dieses Jahr deshalb unter das Motto «Frieden ist…» und rufen zum Dialog auf.

Medienmitteilung vom 9. September 2022

Die drei Punkte am Schluss sind bewusst gesetzt: Sie rufen nach einer Antwort auf die Frage, wann denn «Frieden ist», wo es Frieden gibt und was es dazu braucht. Antworten, die jede und jeder für sich und im Miteinander geben kann. «Frieden ist eine Voraussetzung. Angefangen beim Frieden in uns selbst», heisst es im gemeinsamen Aufruf von Kirchen und Kanton Luzern zum Bettag 2022. «Nur wenn wir dem inneren Frieden den Boden bereiten, kann er wachsen und in der Gesellschaft gedeihen.» Kirchen und Kanton – ihnen schliesst sich die Islamische Gemeinde an – ermutigen dazu, immer wieder das Gespräch zu suchen, zuzuhören und Erfahrungen auszutauschen; im Wissen darum, dass Frieden «nicht immer leise und harmonisch» sei, wie sie im Aufruf weiter schreiben. Alle müssten am Frieden mitbauen, dieser sei «das Fundament guten und gelingenden Zusammenlebens».

Plakate vor den Kirchen und Spots in den Bussen weisen auch in diesem Jahr auf die Aktion zum Bettag hin. Pfarreien, Kirchgemeinden und Religionsgemeinschaften nehmen die Aktion jeweils für die Gestaltung ihrer Feiern zum Bettag auf.

Kirchen und Kanton gemeinsam seit 2009

Der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag wird seit 1848 in allen Kantonen jeweils am dritten Sonntag im September gefeiert. Obwohl der Bettag an Bedeutung verloren hat und nicht mehr alle Kantonsregierungen eigene Bettagsworte herausgeben oder sich an solchen beteiligen, hat ein staatlicher, über Konfessionsgrenzen reichender Feiertag bis heute seinen Sinn nicht verloren. Im Kanton Luzern gilt der Bettag weiterhin als Hoher Feiertag, in einer Reihe mit dem Karfreitag, dem Ostersonntag oder dem Weihnachtstag.

Die drei staatlich anerkannten Kirchen im Kanton Luzern (die kath. und ref. Landeskirche sowie die christkath. Kirchgemeinde) und der Kanton treten seit 2009 mit einer Aktion zum Bettag an die Öffentlichkeit. Daran beteiligt sich jeweils auch die Islamische Gemeinde Luzern. Die Aktion soll dazu beitragen, dass der Bettag von der Bevölkerung des Kantons wahrgenommen wird und zum Nachdenken anregt.

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Das Plakat zum Bettag 2022 hat der Luzerner Grafiker Claudius Bisig gestaltet.

Was heisst «Frieden ist...» für sie?

  • Regierungspräsident Guido Graf, Gesundheits- und Sozialdirektor des Kantons Luzern:
    «Frieden ist … keine Selbstverständlichkeit. Wir müssen laufend in diesen Frieden, den wir hierzulande geniessen dürfen und der ein grosses Privileg ist, investieren. Als Regierungspräsident habe ich mich für das Motto «Solidarität ist Zukunft» entschieden. Das bedeutet, dass wir alle wieder stärker ein Augenmerk auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen legen. Unterstützen wir uns, seien wir solidarisch – das wirkt friedenserhaltend.»
  • Muhamed Sabanovic, Präsident der Islamischen Gemeinde Luzern (IGL)
    «Frieden ist …das Resultat unserer täglichen Bemühungen, menschlich zu sein – als Kind, Elternteil, Ehepartner:in, Kolleg:in, Nachbar:in oder Freund. Im Quran (41:34) heisst es: Und nimmer sind das Gute und das Böse gleich. Wehre (das Böse) in bester Art ab, und siehe da, der, zwischen dem und dir Feindschaft herrschte, wird wie ein treuer Freund sein.»
  • Lilian Bachmann, Synodalratspräsidentin Evangelisch-Reformierte Landeskirche
    des Kantons Luzern:
    «Frieden ist …ein Bekenntnis unserer Herzen und es braucht jedes dafür. In der Liebe zu unseren Mitmenschen überwinden wir auch Differenzen, erkennen ihre Einzigartigkeit und nehmen alle Menschen an, so wie sie sind.»
  • Annegreth Bienz-Geisseler, Synodalratspräsidentin römisch-katholische Landeskirche
    des Kantons Luzern:
    «Frieden ist …nicht selbstverständlich. Frieden geschieht nicht einfach so. Frieden braucht ein Miteinander. Es braucht dich und mich. Wir müssen uns um Frieden bemühen, uns einsetzen und engagieren, einander mit Respekt und Achtung begegnen. So schaffen wir gemeinsam eine wichtige Grundlage für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.»